Baden Gemeinsam Gestalten – Wahlprogramm 2021

Gemeinsam gestalten wir ein lebensfrohes Baden


Wir sorgen dafür, dass Baden die hohe Wohnqualität für alle – unabhängig von Alter, Einkommen, Herkunft, Geschlecht oder sexueller Orientierung – behält. Das beinhaltet insbesondere auch die Schaffung von finanzierbarem Wohnraum für alle Bevölkerungsschichten.

Wer in Baden arbeiten und hier wohnen möchte, soll auch die Möglichkeit dazu haben. Wir wollen eine sozial und kulturell durchmischte Gesellschaft. Dafür braucht es Wohn- und Lebensraum, der für alle finanzierbar ist. Wir setzen uns dafür ein, dass neu entstehender Wohnraum in Baden den Bedürfnissen aller gerecht wird und dass der bestehende Wohnungsmarkt in Baden den Bedürfnissen aller Bewohnerinnen und Bewohner Rechnung trägt.


Gemeinsam setzen wir uns für den Erhalt und den Ausbau eines breiten und vielfältigen Kultur- und Gastronomieangebots in Baden ein. Wir unterstützen lokale Kulturschaffende und fördern lokale Kulturinstitutionen für jedes Budget. Wir wollen einen bunten Laden-Mix, keinen Einheitsbrei.

Baden hat sich mit seiner Vielfalt an Festivals und Institutionen den Ruf einer attraktiven Kulturstadt erarbeitet. Wir sind überzeugt, dass eine Zentrumsstadt wie Baden zu einem guten Teil auch von seiner Kultur lebt und setzen uns dafür ein, diese Vielfalt zu erhalten und zu erweitern. Wir wollen in der Innenstadt flanieren und lokales Gewerbegut kaufen können.


Die Limmat soll ihr volles Potenzial entfalten können. Wir kämpfen weiter für eine Flussbadi und die Belebung der Uferzone. Das Badener Thermalwasser soll weiterhin allen kostenlos zugänglich bleiben.

Wir setzen uns dafür ein, dass Baden neben dem Limmatbad und dem heissen Brunnen des „Bagno Popolare“ das Potenzial seines Bezugs zum Wasser aktiv in die Stadtgestaltung integriert. Der Limmatraum soll mit all seinen Facetten vom Bäderquartier zur unteren Altstadt bis zum Sportplatz Aue und dem Terrassenbad als Lebensraum am Wasser verstanden werden. Ein sicherer Zugang dazu muss auch für Personen mit beschränkter Mobilität gewährleistet sein. Baden soll seinem Namen wieder gerecht werden und das Wasser mehr ins Zentrum rücken.


Ausgehen in Baden kann teuer sein. Wir setzen uns dafür ein, dass es auch möglich ist, sich in der Innenstadt zu treffen, ohne etwas konsumieren zu müssen. Badens Freiräume sollen weiterhin zum Verweilen und zur Begegnung einladen und breit genutzt werden.

Soziale Begegnungen sind essentiell und dürfen nicht am Portemonnaie scheitern. Die Freiräume in der Stadt, welche jüngst mit dem Wakker-Preis prämiert wurden, wollen wir deshalb gemeinsam erhalten. Baden begünstigt das Verweilen und Flanieren. Begegnungen in der Innenstadt dürfen dabei nicht von einem Konsumzwang abhängen. Badens Plätze sollen so gestaltet sein, dass sich die Menschen frei austauschen können. Der Brown-Boveri-Platz soll sowohl ein Festival als auch einen Zirkus beherbergen können.

Gemeinsam gestalten wir ein grünes Baden


Wir setzen uns für eine nachhaltige Nutzung und Ausbau der städtischen Infrastruktur ein. Gemeinsam wollen wir die umweltverträgliche Mobilität weiter fördern, Velowege gestalten, Quartiere sinnvoll verbinden und die Innenstadt dabei weiter vom motorisierten Individualverkehr entlasten. Für mehr Platz zum Leben statt für Autos.

Der Verkehr nimmt kontinuierlich zu, mehr Menschen wohnen und arbeiten in Baden. Wir wollen den Mehrverkehr durch die Stärkung des Fuss- und Veloverkehrs auffangen, damit unsere Stadt als Lebens-, Begegnungs- und Einkaufsort attraktiv bleibt. Der Fuss- und Veloverkehr weist ein erhebliches, derzeit noch ungenutztes Potenzial zur Verbesserung einer umweltverträglichen Mobilität, zur Entlastung der Umwelt (Luft, Lärm, CO2) und zur Förderung der Gesundheit auf. Wir fokussieren uns deshalb auf den Ausbau und die Förderung des Fuss- und Veloverkehrs im innerstädtischen Bereich. Die Innenstadt soll weiter vom Individualverkehr entlastet werden. Das Beispiel Weite Gasse weist uns den richtigen Weg. Weiter setzen wir uns für das autoarme und autofreie Wohnen im Transformationsgebiet Oberstadt ein und dafür, dass die städtebaulich wichtige Verdichtung mit qualitativ hochstehenden Freiräumen ein attraktives Wohnklima möglich machen.


Wir setzen auf nachhaltige und moderne Energie für Baden. Die Stadt geht bei der Solarenergie und Fernwärme-Systemen als Vorbild voran. Diverse private Initiativen im Umweltbereich wollen wir unterstützen und fördern.

Wir achten auf die konsequente Umsetzung der nachhaltigen Energiestrategie. Die Verwaltung ist angehalten einen konsequenten Ausbau der Solarenergie voranzutreiben und als Vorbild mit den energetischen Erneuerungen der eigenen Liegenschaften die Bevölkerung zum Handeln zu motivieren. Der Ausbau der Fernwärmeversorgung als umweltverträglichere Energieversorgung ist gegenüber den individuellen Gas- und Ölheizungen zu priorisieren.
Private Initiativen und Gruppen im Umweltbereich (Energie, Abfallreduktion, Rettung von Nahrungsmitteln usw.) sollen von der Stadt unterstützt und gefördert werden.


Baden soll im Sommer nicht zum Backofen werden. Dafür wollen wir mit Stadtbegrünung und Hitzeminderungsmassnahmen sorgen.

Die Hitzesommer der letzten Jahre haben die Folgen des Klimawandels in unserer Stadt eindrücklich ins Bewusstsein gerückt. Stadtbewohner leiden besonders, da sich dicht bebaute Gebiete als sogenannte «Wärmeinseln» überdurchschnittlich stark erhitzen. Wir müssen eigene Lösungen für das Problem der Überhitzung finden um eine gute Lebensqualität zu erhalten und die Gesundheit der städtischen Bevölkerung aktiv zu schützen. Hitzeminderungsmassnahmen sind ganzheitlich bei Baumassnahmen umzusetzen. Es müssen Handlungsansätze definiert werden, die die Überwärmung im gesamten Stadtgebiet vermeiden und bereits stark belastete Stadtgebiete gezielt entlasten. Gemeinsam verbessern wir das Stadtklima durch Entsiegelung von Flächen, Installation von vertikalen und horizontalen Begrünungen, Beschattung, Zurückhaltung von Regenwasser oder der Verbesserung der Kaltluftströme in der Stadt.

Gemeinsam gestalten wir einen solidarischen, nachhaltigen und innovativen Bildungs- und Wirtschaftsstandort Baden


Wir unterstützen innovative Bildungsangebote, auch generationenübergreifend. Dafür braucht es eine hochwertige Infrastruktur für die Bildung. Chancengerechtigkeit ist uns ein wichtiges Anliegen.

Badens Schulen und Weiterbildungsmöglichkeiten sind Teil unseres Erfolgs und unserer Attraktivität. Auch in Zukunft wird Baden Investitionen tätigen müssen, um seine Aufgaben als Zentrumsgemeinde zu erfüllen und Baden als Wohn- und Arbeitsort attraktiv zu halten. Baden braucht zusätzliche Einnahmen, damit wir die Bildungs- und Lebensqualität aufrechterhalten können, die Baden auszeichnet.


Der Industriestandort Baden ändert sich. Wir setzen uns dafür ein, dass die Rechte der Arbeitsnehmenden dabei respektiert werden und dass Baden attraktiv für Firmen bleibt. Baden soll auch in der Innenstadt weiterhin Platz für kleine, unabhängige Unternehmen bieten, nicht nur für grosse Handels- und Restaurantketten.

Der Arbeitsmarkt verändert sich, traditionelle Unternehmen verschwinden, neue entstehen. Menschen bekommen andere Aufgaben als sie früher hatten. Das macht Hoffnung und verunsichert gleichzeitig stark. Gerade im Industrie-standort Baden, mit grossen Unternehmen aus der Maschinen- und Elektroindustrie, ist diese Entwicklung spürbar. Wir setzen uns für das Weiterkommen der Arbeitnehmenden ein. Die Stadt soll durch ihre Standortvorteile innovative Unternehmerinnen und Unternehmer anziehen, denen das Wohl der Menschen genauso wichtig ist wie ihr Profit.
Kleine Unternehmen werden immer häufiger von grossen Handels- und Restaurantketten aus den Innenstädten verdrängt. Wir sind aber überzeugt, dass Baden von einem guten Mix aus KMUs und Grossunternehmen profitiert. Die Stadt soll sich deshalb für den Erhalt von kleinen, unabhängigen Unternehmen in der Innenstadt einsetzen.


Wir ermöglichen Familien den Anteil an Erwerbsarbeit und Kinderbetreuung selber zu wählen. Dafür fördern wir individuelle und hochwertige Angebote. Insbesondere sollen eine bezahlbare und qualitativ hochstehende Kinderbetreuung und Mittagstisch die arbeitenden Eltern entlasten.

Bezahlbare familienergänzende und -unterstützende Einrichtungen bringen vielfältige Vorteile: Sie sind wichtig für die Vereinbarkeit von Beruf und Familie und leisten damit einen Beitrag zur Gleichstellung von Frau und Mann. Darüber hinaus leisten sie im internationalen Arbeitsumfeld Badens einen grossen Teil an Integrationsarbeit. Familienergänzende und –unterstützende Einrichtungen nützen damit auch dem Wirtschaftsstandort Baden. Wir setzen uns entschieden gegen Kürzungen in diesem Bereich ein.


An der Zusammenarbeit interessierten Gemeinden reichen wir die Hand, damit Synergien genützt werden. Fusionsprozesse begleiten wir mit Transparenz und Feinfühligkeit und dem Ziel neuen Wohn- und Lebensraum zu schaffen.

Die Limmat soll auf längere Sicht nicht mehr einen grossen Teil der Gemeindegrenze markieren, sondern das Lebenszentrum einer Regionalstadt bilden. In den Bereichen Bildung, Wohnen und Mobilität stehen grosse Projekte an, die nicht nur Baden, sondern die ganze Region betreffen. Dabei sollen alle mitbestimmen können. Wir setzen uns dafür ein, dass die Gemeindegrenzen an den aktuell gelebten Lebensraum der Bewohnerinnen und Bewohnern unserer Region angepasst werden. Turgi soll zum neusten Stadtteil von Baden werden.